Von neuen Anfängen

September Blog

Der reichgefüllte Sommer liegt hinter uns.

Urlaubserlebnisse. Hitze. Langeweile der Kinder. Zeit mit der Familie, mit Herzensfreunden.

Intensive Zeit. Zeit, die Kraft kostet und beschenkt gleichermaßen.

Im Rückblick merke ich, wie ich es doch geschafft habe, einen Schritt zurückzutreten.

Weniger Medien.

Weniger Termine.

Weniger Gedankenkarussell.

Weniger Input von außen.

Bücher lesen.

In den Tag hineinleben.

Mehr im Hier und Jetzt.

Mehr bei mir sein.

Denn so oft bin ich in der Gefahr mir die großen Themen der anderen auch zu meinen zu machen.

Kann mich schwer abgrenzen.

Dafür brauche ich dann den Break – die Pause – das Aus – und Abschalten.

So saß ich immer wieder mit meinen Füßen im kalten Wasser, den heißen Kaffee in der Hand und hatte Zeit für das Gegenüber.

Der September ist für mich eine Zeit, in der ich wieder neu Anlauf nehmen muss.

Neu Luft holen um wieder „aufzutauchen“.

Behutsam will ich neu auswählen, wem und was ich zuhöre.

Will nicht aufhören mir selbst zu zuhören. Meine Grenzen achten und nicht so schnell ins Hamsterrad des Funktionierens einsteigen.

Mit dem Start der Schule strömt so vieles wieder auf mich ein.

Das Care-Arbeit-Listen-Rad dreht sich schnell und ich spüre das ich tief Luft hole. Druck verspüre. Respekt vor den nächsten Wochen habe.

Aber auch schönes wartet. Begegnungen. Feste. Lesungen. Schreiben.

Auch in Beziehungen ist es ein neues Anfangen.

Vom Sommer erzählen.

Leben teilen.

Aufholen, was verpasst wurde.

Wie geht es dir mit den neuen Anfängen?

Und was ist dir über den Sommer wichtig geworden? Was an guten Routinen möchtest du mitnehmen?

Was hilft dir wieder in den Alltag einzusteigen? Und was könnte helfen, gelassen zu bleiben?

Jedes Jahr aufs Neue nehme ich mir vor, langsam wieder einzusteigen habe aber oft das Gefühl, gar keine Wahl zu haben, denn das Leben tobt und wartet nur darauf, dass ich wieder dabei bin.

Ich will sie bewusst gestalten, die Übergänge um mir selbst zu helfen ein neues Kapitel aufzuschlagen.

So feiern wir den letzten Ferientag mit Pizza und Feuerschale.

Erzählen von Lieblingserlebnissen.

Beten zusammen für die neue Etappe.

Ich nehme sie ganz bewusst wahr. Drücke meine Kinder fest und weiß… die unbeschwerte Sommerzeit ist bald vorüber.

Und dann startet der Alltag.

Jeder geht wieder seine eigenen Wege.

Es ist auch immer ein kleines Stück loslassen. Gehen lassen, was ich gar nicht halten kann.

Und so segnen wir die Große, die gefühlt einen Kopf größer in die Schule geht.

Wir segnen unsere Kindergartenkinder und das Leben geht weiter.

Ich will mir die Zeit nehmen – die Sekunden im Aufbruch, die so kostbar sind, und so schnell untergehen.

Ich habe oft das Gefühl, dass das Leben immer ein bisschen ruckelt in den Übergängen.

Das es mehr Tränen und Wut gibt. Das wir für alles mehr Zeit und mehr Kraft brauchen.

Das wir wieder neu unseren Rhythmus finden müssen, bis es wieder ruhiger wird. In uns und um uns herum.

Ich will barmherzig sein, mit mir selbst und mit meinen Lieben.

Es ist nicht schlimm, wenn nicht gleich alles funktioniert, wir etwas vergessen oder nochmal machen müssen.

Es ist nicht schlimm, wenn die Listen nicht alle gleich bearbeitet werden und mein innerer Anspruch an mich selbst darf auch heruntergeschraubt werden.

Wir finden den Alltagsrhythmus und irgendwann findet er uns.

Neu Anfangen – Gebet

Danke, für alles was hinter uns liegt.

Danke, für schöne Tage voller Leichtigkeit und Freude.

Wir legen unsere Erinnerungen wie einen Schatz in eine Kiste.

Kleben die Fotos in ein Album.

Werden dankbar, für all das Gute, das wir erleben durften.

Du warst auch da. Bist der Geber von allem Guten.

Danke für Räuberessen auf dem Boden, Danke für Planschen in der Sonne, Danke für Ausflüge und Goldrandmomente mit Freunden.

Danke für Bewahrung und Schutz.

Du bist auch im Neu-anfangen.

Wenn wir versuchen uns neu zu orientieren.

Das kostet Kraft.

Bitte hilf uns die neuen Wege zu gehen.

Sei unser guter Rückenwind, wenn unsere Schritte schwer werden.

Schenk uns Kraft und Mut, Hoffnung und Durchhaltevermögen.

Lass uns entdecken, dass du in unserem Alltag wohnst.

Bist jederzeit für uns da, wenn wir eine Umarmung brauchen.

Erinnere uns daran, dass dein Ohr für uns offen ist, wann immer wir kommen.

Danke, dass du mit uns gehst.

Amen

Fundstücke und Neuigkeiten der letzten Wochen

  • Unsere „Draußen – Liebe“ lässt uns immer wieder neue Orte entdecken und vertraute wieder besuchen.

Dabei lieben wir es besonders „barfuß“ so lange es noch warm, ist nutzen wir jeden Moment ohne Schuhe.

Sehr empfehlen können wir für die „Nordhessen“ den Barfußpark auf dem Meißner. Wir haben ihn schon mehrmals besucht und alle sind hellauf begeistert. Mit den Füßen durch den Wald, durch Mais und Mohn, durch Matsch und über Steine. Wir lieben es.

  • Eine Freundin erzählt mir von einem Fünf- Minuten-Kranz. Ich „Kranz-Liebende“ musste das sofort ausprobieren. Einfach einen großen Eimer nehmen, Rückschnitt aus dem Garten reinlegen, mit Draht umwickeln. Fertig.

Oh, wie ich das mag. Ich habe sie in Masse produziert und verschenkt.

Kränze sind für mich immer ein Hoffnungszeichen. Etwas mit den Händen werkeln. Kreativeln.

Ich hänge sie an Türen, die hell erleuchtet sind. Da ist Hoffnung, da wartet ein zu Hause. Da bist du willkommen.

  • Die ersten Schätze aus dem Garten werden geerntet. Das erste Apfelmus ist eingekocht. Wir sammeln und freuen uns an dem, was uns zuwächst. Das lässt mich vorfreuen auf den Herbst und meine Sommerwehmut etwas vergessen. Der Garten steht in voller Blüte – so viel zu sehen, riechen und zu entdecken. Ich will mit offenen Augen durch den Tag gehen – Schönes suchen und wahrnehmen. Ich glaube Gott beschenkt uns mit so viel Gutem – gerade im Garten.

Ein Highlight, weil ich es nicht oft schaffe, ist für mich früh morgens allein im Garten einen Kaffee zu trinken. Es gibt kaum Orte und Momente in denen ich so intensiv Gottes Gegenwart und Nähe spüre… im Zwitschern der Vögel, im Nebel der sich langsam lichtet. In der Stille, die redet.

  • Im Sommer habe ich zwei weitere Buchverträge unterschrieben.

Ich bin so voller Freude darüber.

Ich habe Respekt und auch eine gewisse Angespanntheit gehört dazu.

Aber die Freude überwiegt.

Und so oft ist es auch ein Weg, sich das Leben von der Seele zu schreiben. Worte zu finden und zu suchen, die beschreiben, wie ich die Welt wahrnehme. Wo ich Gott in all dem erlebe.

Das andere Menschen das lesen und mir manchmal eine kleine Rückmeldung geben, was ihnen das bedeutet und wo sie andocken können in ihrem Leben, lässt mich unfassbar reich fühlen. Und so flitzen die Finger über meine Tastatur des Laptops… in einem Jahr könnt ihr ein neues Buch von mir lesen.

Ich werde euch immer wieder auf meine Reise des Schreibens mitnehmen und freue mich, wenn ihr mich dabei begleitet.

Buchempfehlung

Ich empfehle euch ein Buch, dass mich in diesem Sommer überrascht hat.

Ich habe es geschenkt bekommen und an zwei Abenden verschlungen.

Es heißt „Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging“ – Die Flutkatastrophe im Ahrtal und unsere Familie. Erschienen im SCM Verlag

Geschrieben hat es Vivien Neufeld, die auch einen eigenen Blog hat und auch auf Instagram zu finden ist.

Es ist keine leichte Kost, es geht um den Verlust und Tod von Viviens Schwiegereltern und ihres Schwagers.

Es geht um eine plötzliche Katastrophe, die ins Leben bricht und viele Fragen stellt.

Ein leiser Faden zieht sich durch dieses Buch, der in allem wundersam tröstlich ist.

Um Menschen, die Familie sind, in schweren Zeiten.

Um das, was plötzlich wichtig ist, wenn alles weg ist.

Um Wut und ehrliche Fragen Gott gegenüber.

Um einen authentischen Weg der Trauer.

Es hat mich sehr berührt und obwohl ich diese Flut nicht miterlebt habe konnte ich doch an einigen Stellen andocken, wurde beschenkt mit Sätzen, die mich erstaunt und ermutigt haben.

Es ist ein Hoffnungsbuch – ohne dabei die Trauer überdecken zu wollen. Das ist ihr ganz wunderbar gelungen.

Ich hoffe Vivien schreibt weiter – denn das kann sie. Ganz wundervoll, leise, echt und leicht zu lesen – trotz der „schweren Geschichte“.

Ich empfehle es euch sehr.

www.vonwort.de

Für die ganze Familie

Ein zweites Buch der ganz anderen Art empfehle ich euch, denn es ist so wunderschön. Ich habe es schon länger in der Buchhandlung in der Hand gehalten und nun endlich gekauft.

Es ist ein Sachbuch – aber soooo ein schönes.

„Das große Buch vom Apfelbaum“

Ein Sachbilderbuch von Lars Baus und Holger Haag – Coppenrath Verlag

Es erzählt die Geschichte eines Apfelbaums. Wie er sich in einem Jahr entwickelt, welche Tiere und Pflanzen sich rund um den Apfelbaum aufhalten. Wir haben ganz viel neues erfahren, neue Vogelarten kennen gelernt. Die Bilder sind so wunderschön gezeichnet.

Es ist sicher eines meiner Lieblingsbilderbücher.

Die Kinder nehmen es oft in die Hand und staunen.

In unserem Garten wohnt ein alter knorriger Apfelbaum. Er musste den vielen Baumaschinen beim Hausbau nicht weichen. Er spendet uns Schatten und im Herbst Äpfel.

Das Buch hat uns so viel erzählt über diesen Apfelbaum und die Tiere die auf ihm und um ihn herum wohnen.

Eine echte Herzensempfehlung.

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