Dieser Moment, in dem ich das ganze alte verdorrte Zeug im Garten abschneide.
Alles tot.
Vergammelt und verblüht.
Ich weiß ja, dass da Neues wächst.
Aber ich kann’s einfach nicht glauben, wenn ich die kahle, dreckige Erde ansehe.
Trotz der Erfahrung, die ich ja schon gemacht hab.
Ich weiß, dass die Hortensie wieder blüht, weiß, dass der Schmetterlingsflieder wieder groß und buschig nachwächst, weiß, dass bald Tulpen wachsen.
Aber dieser karge Moment ist doch ein sehr präsenter.
Alles verdorrt.
Ich muss denken, dass es im Glauben auch dazu gehört.
Das Zweifeln.
Das nichts sehen.
Die Wüstenzeiten.
Das fragen, was denn da bitte noch wachsen soll.
Es scheint zum Geheimnis des nicht machbaren Glaubens zu gehören.
Das es da dürre Zeiten gibt.
Momente, in denen wir altes abschneiden müssen.
Einmal blühendes verwelkt.
Das kann weh tun.
Da liegt das ganze alte Zeug und Neues ist noch nicht in Sicht.
Es wird den Schöpfer nicht abhalten weiter zu wirken.
Wundersam in dunkler Erde neues grün wachsen zu lassen.
Alles hat seine Zeit und eigentlich können wir uns die Kraft sparen dagegen anzukämpfen.
Du kannst versuchen ein Planschbecken im Winter aufzustellen…aber so richtig seinen Platz hat es doch im Sommer…
Menschlich können wir die neue Pflanze nicht aus der Erde zerren, so gerne wir es wöllten.
Von ihm geht alles aus.
Er lässt wundersam wachsen.
Er verändert.
Er ist ein Gott der Prozesse.
Er liebt es zu überraschen.
Der Garten ist immer wieder eine ganz große Ermutigung Gottes für mich.
Ich höre sein leises Reden so oft beim wühlen in der Erde.
Er ermutigt mich:
Zu warten.
Zu vertrauen.
Zu entspannen.
Er ist am Werk.
Immer.
Er ist in allem zu finden.
Und er ist nie am Ende.
Bei ihm wartet Hoffnung.
Neues.
Kraft.
Grün.
Er hat immer den tieferen Blick während ich mich so von Oberflächlichkeiten täuschen lasse.
Er ist der Gott der Tiefe und der Gott der ganz genau weiß, was Auferstehung wirklich bedeutet.