Oktoberblog * Leuchtendes und Stürmisches

Da ist sie – meine Lieblingsjahreszeit.

Meine absolute Lieblingszeit.

Wie ich ihn mag – den Herbst.

Das Leuchtende, Bunte.

Den Wind und die Sonne.

Die Veränderung in der Natur.

Kühlere Temperaturen und Gemütlichkeit im Haus.

Kindheitserinnerungen an Apfel- und Kartoffelernte. Lagerfeuer draußen. Gekochtes Apfelmus mit Zimt. Ein warmer Bollerofen im Wohnzimmer.

Bücher und Geschichten.

Ich kann ihn so genießen den Wechsel der Jahreszeiten.

Bin ich sommersatt kommt der Herbst und die Freude auf den Winter.

Im Winter sehne ich mich so oft dann nach dem Frühling und Blühenden.

Wie sehr ersehne ich die warmen Tage, wenn die Kälte durch den Körper kriecht.

Ich bin so dankbar im Wechsel der Jahreszeiten zu leben. Sie mit den Kindern zu gestalten und zu feiern.

Schon viele Jahre beschäftigt mich der Gedanke, dass alles seine Zeit hat. Das alles dazu gehört.

Der Frühling und der Sommer, der Herbst und der Winter.

Es geht immer weiter. Eine Jahreszeit wechselt die andere ab…. es bleibt nicht einfach stehen oder hört auf…

Auch im Leben. Auch im Glauben an Gott. Auch in Freundschaften und Beziehungen.

Alles hat seine Zeit.

Die Wärme und die Kälte.

Das laue Lüftchen und der Wind.

Blüten und Verdorrtes.

Säen und Ernten.

Gefrorene Erde und lockerer Boden.

Tag und Nacht.

Auch mein Leben ist nicht nur geprägt von Sonnentagen.

Von Gebetserhörungen und tiefen Erkenntnissen.

Vom Lachen und der Freude.

Von innerem Frieden und Leichtigkeit.

Auch hier entdecke ich immer wieder einen Wechsel.

Einen Wechsel zwischen:

Müdigkeit und Kraft.

Zwischen Klagen und Jubel.

Zwischen Zweifeln und Glauben.

Zwischen euphorischem Beginnen und entmutigter Stagnation.

In raren leisen Momenten spüre ich den Herbst auch in meinem Leben.

Stürmisches und Fragendes.

Ermüdendes und Kraftloses.

Neben leuchtendem und Ernten dürfen.

Neben Freude und echter Erfüllung.

Ich wünsche mir ein neues Grundvertrauen in meinen Gott, dass die Zeit in der ich lebe genau richtig ist.

Das ich akzeptieren darf, was ist. Aushalten. Auch das Schwere. Auch die Verluste und Enttäuschungen. Die Müdigkeit und die Spuren des Geschafften der letzten Jahre.

Woher kommt das Negieren solcher Zeiten? Das Ausweichen und Fliehen wollen?

Als würde unser Leben nur aus der Freude und dem Feiern bestehen.

Es ist wohl zutiefst menschlich. Wer will schon gerne müde sein…. Wer mag kraftlose Zeiten….?

Und doch frage ich mich immer mehr: Könnten in solchen Zeiten nicht auch Schätze zu heben sein?

Ein Erkennen, dass es ein Teil meines Lebens ist. Das Kräfte auch mal aus sein dürfen.

Das Stürme durchrütteln und zeigen, was Bestand hat und wer mit im Sturm steht?

Wenn mein Gott sagt Alles hat seine Zeit… dann spart er selbst nichts aus.

Dann lässt er mich Vertrauen lernen, in seinen Zeitplan.

Dann ermutigt er mich, durch diese Zeit zu gehen und nicht zu fliehen.

Dann trägt er selbst mich durch.

Auch im Sturm.

Dann ermutigt er mich, nicht gegen diese Zeiten zu kämpfen, sondern zu sein. Auszuhalten. Um Hilfe zu bitten.

Wenn mein Gott sagt, dass alles seine Zeit hat, dann sagt er damit auch, dass es nicht so bleiben wird. Das das Leben sich verändert. Das eine neue Jahreszeit wartet. Und das im Hier und Jetzt Segen wartet.

Ich glaube es lohnt sich, in einem stillen Moment mal diesen Fragen nachzugehen. Vielleicht hast du auch Zeit, dich mit einer Freundin/einem Freund darüber auszutauschen?

  • In welcher Jahreszeit findest du dich gerade wieder?
  • Welche Schätze könnten da warten?
  • Was ist schwer an dieser Zeit für dich?
  • Was würdest du gerne loslassen?
  • Was wünscht du dir in dieser Zeit von Gott

Gebet im Herbst

Danke Gott, für Leuchtendes und Buntes in meinem Leben.

Danke für die Freude, für Menschen, die ich lieben darf, für so viel Gutes.

Danke, für alles Ernten, alle Geschenke.

Alles Gute kommt von dir!

Schärfe meinen Blick – lass mich sehen, was du mir Gutes schenkst.

Gib mir deinen guten Rückenwind.

Ich bringe dir auch den Sturm.

Die Bereiche meines Lebens, die nicht zur Ruhe kommen.

Auch meine innere Rastlosigkeit.

Mein Festhalten an Lasten, die ich dir doch geben darf.

Danke, dass du das Auge des Sturms bist.

Der Ruhepol.

Bei dir darf ich sein.

Sein, wie ich bin.

Bei dir bin ich willkommen. Mit allem, was gerade zu mir gehört.

Stärke mein Vertrauen und öffne meine Hände.

Ermutige mich neu.

Danke!

Amen

Herbstliebe… eine kleine Sammlung von Dingen, die wir im Herbst feiern…

  • Kartoffelernte und Feuer
  • Äpfel plücken und verarbeiten… der erste Duft von Apfelmus mit Zimt im Haus, Apfelcrumble
  • Kürbissuppe mit gerösteten Kernen
  • Flammkuchen mit Speck und Äpfeln, Roter Beete
  • Zwetschgenmarmelade kochen und an meine Lieblingsnachbarin aus Ostfriesland denken, die mir im Herbst immer ein Glas brachte und sagte: Zwetschgenmus, dass ist das, was der Mensch haben muss 😊
  • Kränze binden mit Heide und Fetter Henne, Gräsern und Hortensien – Pflanzenfundstücke im Garten
  • Die dicken Decken wieder rausholen und frisch beziehen
  • Höhlen bauen
  • Das Sammel-Gen setzt wieder ein und wir laufen mit offenen Augen durch die Natur und entdecken so viel. Das Gesammelte wird an einem Platz im Haus „gewürdigt“ und aufgebaut
  • Die Herbstbücher wieder neu entdecken

So schön, sind die Jahreszeiten – mit Matz, Fratz und dem Lisettchen

„Der Apfelbaum“ (eine ganz wundervolle Geschichte von einem Baum und den Tieren, von Freundschaft und den Jahreszeiten – Das große Buch vom Apfelbaum

  • Die Große presst Blätter und gestaltet daraus eine Girlande für ihr Fenster
  • Feuerschale und Stockbrot
  • Mein mittlerer Sohn fragt Abends gerade immer: Mama, zündest du mir eine Kerze an…

Das mache ich so gern und er kuschelt sich noch eine Weile an mich auf dem Sofa

  • Wann immer es geht – raus gehen… sehen wie der Nebel sich lichtet… das Rascheln der Bäume hören, die Vögel, die gen Süden ziehen, die Sonne, die alles in ein ganz wunderbares Licht taucht

Buchempfehlung

Im Land der Hoffnung steht mein Zelt – Andachten für jeden Tag von Thomas Sjödin erschienen bei SCM

Ich habe schon einige Bücher von Thomas Sjödin gelesen. Ich mag seine Art zu schreiben und mit Worten umzugehen. Mag die Bilder, die er malt und seine Sicht auf Leben und Glauben.

Dieses Buch ist ein ganz anderes. Es kam gerade recht. In einer Zeit in der ich nicht viel Zeit habe zu lesen.

Für jeden Tag eine Seite. Ein Bibelvers in einer neuen Übersetzung. Das ist total spannend. Es gibt viele Bibelverse, die mir so vertraut sind, dass ich oft meine ach ja, kenn ich. Die neue Übersetzung der Verse ist oft so überraschend für mich, dass ich ganz neu anfange, über den Text nachzudenken.

Die knappen Gedanken dazu sind ein kleiner Haps für den Tag und ermutigen diesen Vers mitzutragen. Kurz aber gehaltvoll, wie ich finde.

Ich bin noch am Anfang, möchte es aber doch empfehlen, denn es ist jetzt schon so gewinnbringend für mich.

Der Titel trifft auf eine große Sehnsucht in mir …. Weiter die Hoffnung suchen und von ihr gefunden werden.

Kinderbuch, das Erwachsene berührt

Und dann möchte ich euch noch von einem Buch erzählen, dass uns eine liebe Freundin geschenkt hat. Ich habe es den Kindern schon oft vorgelesen und bin selbst immer wieder so berührt davon.

Es heißt: Was macht die kleine Gans im Herbst von Elli Woolanrd und Briony May Smith

„Als der Sommer zu Ende geht, spürt die kleine Gans eine Veränderung in der Luft: Ein kühler Wind weht und die Blätter verfärben sich rot und rotgelb – es wird Herbst.

Die kleine Gans ahnt, dass sie etwas Wichtiges zu tun hat – aber was kann das sein? Eine wunderschöne Geschichte darüber, den eigenen Platz in der Welt zu finden“

Und auch hier spüre ich ein Vertrauen in unseren Schöpfer, der durch alle Zeiten mit uns geht und uns hilft, unseren ganz eignen Platz zu finden.

Wenn du den Blog bis hierhin gelesen hast – Herzlichen Glückwunsch – ich freue mich sehr darüber.

Ich würde mich sehr über eine kleine Rückmeldung freuen. Wenn dir das, was ich schreibe gefällt, oder hilft – dann teile es doch gerne, das noch mehr Menschen diesen Blog finden und lesen können.

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